Unfälle, Operationen


Die häufigste Ursache für Neuropathien sind traumatische Verletzungen. Traumatische Nervenverletzungen erfolgen häufig im Zusammenhang mit Knochenbrüchen, Verkehrsunfällen, Gewalteinwirkungen, aber auch im Umfeld von Operationen, wenn z.B. versehentlich durch den Operateur Nervengewebe durchtrennt oder verletzt wird.

Klinisch werden 5 Schweregrade unterschieden:

Grad 1: die Nervenfasern (Axone) sind in ihrer Kontinuität nicht unterbrochen. Es liegt lediglich eine Blockade der Signalleitung vor z.B. durch starken Druck auf den Nerv (siehe auch Kompression). Man spricht auch von Neurapraxie.

Grad 2-4: es liegt eine Verletzung der Axone vor, die zur sog. Wallerschen Degeneration führt. Klinischer Fachbegriff dafür ist die Axonotmesis. Die weitere Einteilung in die Schweregrade 3-4 ist abhängig davon, welche Hüllstrukturen des Nervs ebenfalls von der Verletzung betroffen sind. Ursache sind z.B. plötzliche, stumpfe Gewalteinwirkung oder Überdehnung.

Grad 5: der Nerv ist vollständig, mitsamt aller Hüllstrukturen, durchtrennt (Neurotmesis). Dies geschieht meist durch scharfe oder spitze Gewalteinwirkung (z.B. Messer oder Glasscherben).

Ob die Regeneration des Nervs erfolgreich ist, ist u.a. vom Schweregrad der Verletzung abhängig. Bei einer vollständigen Durchtrennung des Nervs ist eine spontane Regeneration ohne operativen Eingriff nicht möglich.


Direktor: Univ.-Prof. Dr. Dietmar Fischer

Zentrum

für Pharmakologie

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